HTW Chur
[Arten] [Funktion] [Institutionen international/regional/national] [Beispiele]
Auslese und Vereinheitlichung von Formen, Grössen, Abmessungen und Abläufen, d.h. technische Normung, sind keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im alten Aegypten wurden um 1500 v. Chr. einheitlich genormte Ziegel aus Nilschlamm für den Häuserbau verwendet. Im Mittelalter sorgten Zunftsatzungen für zahlreiche technische Detailregelungen. Der Beginn einer systematischen Normung ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusetzen. Mit der Industrialisierung, der Entdeckung mechanischer Energiequellen, der Erfindung leistungsfähiger Werkstoffe und der Entwicklung rationeller Produktionstechniken zeigte sich die Notwendigkeit zu einer Standardisierung grossen Stils.
Der Anstoss für eine Vereinheitlichung auf technischem Gebiet kam aus England. Der englische Fabrikant Witworth stellte 1841 das erste brauchbare, nach ihm benannte Gewindesystem für Werkschrauben auf, das sich sehr bald auch in der deutschen Industrie durchsetzte. Auch bei der Vereinheitlichung der Masseinheiten wurden im letzten Jahrhundert die Grundlagen gelegt. Gleichzeitig wurden technisch-wissenschaftliche Vereinigungen gegründet, die an der Standardisierung interessiert waren und die Normungsarbeit leisteten.
Zu nennen sind in Deutschland der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE). 1917 wurde in Deutschland der Verein "Normalienausschuss für den allgemeinen Maschinenbau beim VDI" gegründet, aus dem das heutige "Deutsche Institut für Normung" (DIN) hervorgegangen ist. Auf internatonaler Ebene entstanden am Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Organisationen. 1906 wurde in St. Louis die "International Electrotechnical Commission" (IEC) gegründet. Für das nicht-elektrotechnische Gebiet folgte 1928 die Gründung der "International Federation of the National Standardizing Assoziations" (ISA), die der Vorläufer der 1946 etablierten "International Organization for Standardization" (ISO) ist. ISO und IEC sind Vereine nach Schweizer Zivilrecht und haben ihren Sitz in Genf, Mitglieder sind die nationalen Normungsorganisationen. So ist z.B. Deutschland mit dem DIN , die Schweiz durch den "Schweizerischen Normen-Verein" (SNV) in der ISO vertreten.
ISO und IEC erarbeiten internationale Normen, die in der Praxis unmittelbar angewendet werden können. Die Normungsarbeit wird in beiden Organisationen in Technischen Komitees geleistet. Alle Mitgliedsorganisationen haben das Recht, sich an der Arbeit dieser Gremien zu beteiligen, die ehrenamtlich von Fachleuten aus aller Welt geleistet wird. Neben der internationalen Normung hat auch die technische Vereinheitlichung auf europäischer Ebene grosses Gewicht. 1961 wurde das "Comitée Européen de Normalisation" (CEN) und 1971 für die Elektrotechnik das "Comitée Européen de Normalisation Electrotechnique" (CENELEC) gegründet. Die Arbeit dieser beiden Organisationen besteht vornehmlich darin, die von ISO und IEC erstellten internationalen Normen zu egänzen und in Europa einheitlich einzuführen. CEN und CENELEC nehmen somit eine Mittlerrolle zwischen internationaler und nationaler Normung ein.
Technische Normen repräsentieren den Wissens- und Erfahrungstand der jeweiligen wissenschaftlich-technischen Disziplin. Sie müssen entsprechend dem Fortschritt von Wissenschaft und Technik ständig weiterentwickelt werden. Die Legitimation für die Schaffung technischer Normen beruht einzig auf Fachkunde. Erfahrung und genaue Kenntnis der Gegebenheiten und Bedürfnisse des jeweiligen Fachgebiets legitimieren zur Festsetzung von Standards, die sich nur durch die Anerkennung durch die Fachwelt aufrecht erhalten lassen. Das erklärt auch, warum die technische Normung überwiegend von privaten und nicht von öffentlichen Institutionen getragen wird. Die Arbeitsgremien sind auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene ganz überwiegend von ehrenamtlichen Fachleuten aus den berührten Fachgebieten besetzt. Wissenschaft und Technik haben mit der technischen Normung in ihrem heutigen Erscheinungsbild ein Selbstregelungsmodell entwickelt. Der Staat kann sich statt selber ordnend einzugreifen auf die Setzung normativer Schutzzielbestimmungen und deren Kontrolle beschränken.
^ Im allgemeinen unterscheidet man folgende Arten von Normen:
^ Aus dem Ueberblick über mögliche Inhalte technischer Normen lassen sich bereits ihre Funktionen erkennen. Im grossen und ganzen werden vier übergreifende Funktionen deutlich:
Normen sind also eine von einem gewissen Personenkreis anerkannte Art, eine sich wiederholende Aufgabe zu lösen. Sie geben damit einerseits Auskunft über die einschlägigen Wissens- und Erfahrungssätze einer bestimmten Disziplin an, andererseits wenden sie diese Wissens- und Erfahrungssätze gleichzeitig auf eine konkrete Aufgabe an und gelangen auf dieser Basis zu bestimmten Schlussfolgerungen. Für die Normungsgremien bedeutet dies, dass sie zunächst den für ihre Aufgabe massgeblichen Stand der Wissenschaft zu ermitteln haben. Sodann können sie die ihnen gestellte Aufgabe lösen, wobei in der überwiegenden Zahl der Fälle neben der Kodifikation naturwissenschaftlich-technischer Erkenntnisse und Erfahrungen auch Abschätzungen und Wertungen vorzunehmen sind, denn oft gibt es nicht nur eine "richtige" Lösung für das Problem. Verschiedene gleichermassen vertretbare Lösungen verlangen Entscheidungen, womit oft auch Weichenstellungen verbunden sind. Daher können Normen nur von solchen Personen erstellt werden, die ein Höchstmass von solider Fachkenntnis und Erfahrung, gepaart mit Augenmass, Intuition und Verantwortungsbewusstsein haben.
ISO | International Organization for Standardization, Genève |
IEC | International Electrotechnical Commission, Genève |
IFAN | International Federation for the Application of Standards, Genève |
IFIP | International Federation for Information Processing, Genève |
IPTC | International Press Telecommunication Council, London |
CCIR | Comitée Consultatif International des Radiotélécommunications |
CCITT | Comitée Consultatif International des Télégraphique et Téléphonique, Genève |
OSF | Open Software Foundation |
EISA | Extended Industry Standard Architecture |
UIT | Union International des Télécommunications, Genève |
CEN | Comitée Européen de Normalisation, Bruxelles |
CENELEC | Comitée Européen de Normalisation Electrotechnique, Bruxelles |
CEPT | Conférence Européenne des Administrations de Postes et Télécommunications |
ECMA | European Computer Manufacturers Association, Genève |
ETSI | European Telecommunications Standards Institute |
ANSI | American National Standards Institute, New York |
DIN | Deutsches Institut für Normung, Berlin |
EIA | Electronic Industries Association, Washington DC |
IEEE | Institute of Electrical and Electronics Engineers, New York |
SEV | Schweizerischer Elektrotechnischer Verein, Zürich |
SNV | Schweizerischer Normen-Verein, Zürich |
VDE | Verband Deutscher Elektrotechniker |
VDI | Verein Deutscher Ingenieure |
ASCII | American Standard Code for Information Interchange |
EIA-RS 232 C | serielles Interface für asynchrone Kommunikation |
EIA-RS 422 | serielles Interface für synchrone und asynchrone Kommunikation |
CAMAC | Computer-Automated-Measurement-and-Control-Standard, IEEE-583 |
S-100 | Interfacebus für Mikroprozessoren (100 Leitungen), parallel |
IEEE-488 | allgemeiner Interfacebus, parallel, (Verbesserung des IEC-Entwurfes, GPIB) |
SCSI | Small Computer Systems Interface |
1.2 Anruf (calling)
Das Aussenden von Wählzeichen und/oder Rufzeichen mit dem Ziel,
eine Datenverbindung aufzubauen
1.23 Modem
Der Modem ist eine DüE (Datenübertragungseinrichtung), deren
Signalumsetzer aus Modulator und Demodulator besteht. Wahlweise kšnnen
Modulator oder Demodulator entfallen.
1.28 Schnittstelle (interface)
Die Gesamtheit der Festlegungen
a) der physikalischen Eigenschaften der Schnittstellenleitungen
b) der auf den Schnittstellenleitungen ausgetauschten Signale
c) der Bedeutung der ausgetauschten Signale
2.17 Fehler (error)
Die Abweichung der empfangenen Zeichen oder Zeichenfolgen von den gesendeten
Zeichen oder Zeichenfolgen.
2.28 Paritätsbit (parity bit)
Ein einer Binärzeichenfolge hinzugefügtes Bit, das zum
Erkennen von Fehlern dient. Es ist so gewählt, dass die Modulo-2-Summe
aller in der Zeichenfolge als Dualziffern betrachteten Bits (einschliesslich
des Paritätsbits) je nach Vorschrift entweder 0 oder 1 ist.
Teil 1: Geometrische Gestaltung der Schriftzeichen
6 Zeichenanordnung
Die Zeichen sind innerhalb des Anzeigebereiches des Bildschirmes
in den Zeichenstellen zu positionieren. Die Zeichenstellen schliessen lückenlos
in der Waagrechten und Senkrechten aneinander an und teilen den Anzeigebereich
in Zeilen und Spalten auf. Die Zeichen kšnnen innerhalb der Zeichenstellen
nach einem beliebig gewählten System positioniert werden. Innerhalb
dieses Systems sind die Zeichen so zu positionieren, dass deren Schreiblinie
eine Gerade bildet. Hochzahlen sind zulässig.
Teil 2: Wahrnehmbarkeit von Zeichen auf Bildschirmen
2.6.3 Zeitabhängige Schwankung des Zeichenortes
Eine erkennbare zeitabhängige Ortsveränderung des Zeichens soll
im Sehwinkel nicht grösser als 0,7 Minuten sein. Die Einstreuung magnetischer
Felder der Umwelt soll vermieden werden.
Teil 6: Gestaltung des Arbeitsplatzes
3.1.2 Sehabstand
Der Sehabstand zwischen Auge und Anzeige sollte bei aufrechter
Sitzhaltung zwischen 450 und 600 mm liegen. Müssen der Bildschirm
und die weiteren Arbeitsmittel z.B. Tastatur und Arbeitsunterlagen, häufig
nacheinander beobachtet werden, so ist , ausgehend von dem Grundsatz, dass
die Sehabstände einander angeglichen werden sollen, für den Bildschirm
vorzugsweise ein Sehabstand von 500 mm zu wählen.
3.6 Arbeitsstuhl
Es ist grundsätzlich ein höhenverstellbarer Bürodrehstuhl
nach DIN 4551 oder DIN 4552 zu verwenden.